Die Pflege eines Angehörigen stellt die gesamte Familie vor großen Herausforderungen. Vielen Fragen müssen beantwortet und Entscheidungen getroffen werden. Jetzt braucht es einen guten Plan! Familienrat (FGC) ist ein Zusammentreffen der Familie mit Freunden, Bekannten, Nachbarn und anderen wichtigen Bezugspersonen, um gemeinsam Probleme anzugehen und selbstbestimmt Lösungen zu entwickeln. Zum Beispiel, wenn Familienmitglieder sich nicht mehr alleine versorgen können, oder auch Angehörige bei der Versorgung ihrer erkrankten Partner*innen, Eltern, Großeltern usw. überfordert sind. Die Grundhaltung im Familienrat ist: Menschen sind Expert*innen für ihr Leben. Verwandte, Freunde, Kolleg*innen, Nachbarn und weitere Bezugspersonen einer Familie kennen sich untereinander am besten und besitzen demnach wertvolles Wissen über- und nachhaltige Beziehungen zueinander. Diese Ressourcen werden im Familienrat gebündelt, passgenaue Lösungswege geplant und die Verantwortung für Entscheidungen gemeinsam getragen und ausgeführt - so entstehen Verantwortungsgemeinschaften. Dabei wird die Familie von einer unabhängigen und neutralen Koordination begleitet, die die Familie bei der Organisation des Rates unterstützt. Auch Fachkräfte können als Informationsgeber*innen eingeladen werden, um Fachwissen zum jeweiligen Thema zu erhalten.
Das Verfahren Familienrat (FGC) stammt ursprünglich aus Neuseeland und ist Teil der indigenen Maori-Tradition. Das Verfahren ist zum Kinderschutz in der neuseeländischen Kinder-und Jugendhilfe, “Children, Young Persons and their Families Act“, verankert worden und seit 1989 erfolgreich etabliert. In Deutschland wird das Verfahren seit 2007 in mehreren Städten und Kommunen, meist in der Kinder- und Jugendhilfe angewendet und evaluiert. Das Verfahren Familienrat (FGC) bietet großes Potenzial auch im Gesundheitswesen, besonders im Kontext Pflege, wesentlich zur Entlastung pflegender Angehöriger beizutragen, Ressourcen des sozialen Umfeldes, sowie Helfersystems sichtbar und damit nutzbar zu machen .
Dieses Seminar gibt Einblicke in die aktuelle Praxis der Netzwerkkonferenzverfahren: Familienrat (FGC), Unterstützungskonferenzen, Zukunftsräte uvm. und zeigt die Potenziale in der Anwendung im Gesundheitswesen auf. Das Seminar richtet sich an pflegerische Fachkräfte aus stationären, wie auch ambulanten Angeboten, die Familien und einzelne Personen mit Unterstützungsbedarf begleiten oder zukünftig begleiten wollen, an interessierte Fachleute aus Ämtern, Fach- und Beratungsstellen.Zusätzlich absolvieren Sie Praktika im Gesamtumfang von 9 Tagen. Die Praktikumstage können auf verschiedene Einrichtungen verteilt werden. In Betracht kommen z.B. die folgenden Einrichtungen:
„Theoretische und praktische Grundlagen des Care und Case Managements“ (96 UE)
Allgemeines Sozialrecht"
"Besondere pflegerelevante Rechtsfelder"
Der Teilnahmebeitrag für die Weiterbildung beläuft sich auf 4.990 Euro, inkl. Betreuung und Korrektur der Abschlussarbeit. Sie können die Weiterbildunsmodule auf Wunsch auch einzeln Buchen. Der Teilnahmebeitrag in diesem Fall ist wie folgt:
Wir akzeptieren Bildungsschecks und stellen ggf. gerne für deren Beantragung erforderliche Unterlagen zusammen. Wenn Teilnehmer/innen Bildungsurlaub für die Weiterbildung in Anspruch nehmen möchten, beantragen wir die Anerkennung der Weiterbildung als Bildungsurlaub in ihrem Bundesland, die wir in der Vergangenheit auch immer erhalten haben.
Weitere Auskünfte und Beratung erhalten Sie telefonisch unter 0211 / 130 648 593 oder per Email unter info@qualiges.de. Gerne nehmen wir auf diesem Wege auch Ihre Anmeldung entgegen.